Die wirksame Heilkraft des Moores
Schon Paracelsus kannte die Heilwirkung von Moor. Es wird als Heilmittel z. B. bei der Behandlung von Rheuma, Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen angewendet. Sein wichtigster physikalischer Wirkmechanismus ist die Wärme: Moor ist ein sehr guter Wärmespeicher, der die aufsteigende Wärme deutlich langsamer an den Körper abgibt als etwa Wasser. Dabei sind dickbreiige Moorbäder, wie sie in Moorheilbädern eingesetzt werden, wirksamer als wässrige Moorbäder, die man zuhause in der Badewanne nehmen kann. Doch nicht nur die Wärme ist es, die das Moor so besonders macht. In den Pflanzenresten befinden sich auch Vorstufen von Hormonen wie z.B. Steroide, aus denen auch Cortison besteht, und sogenannte Huminsäuren, die entzündungsfördernde Interleukine im Gelenk verringern können. Die Inhaltsstoffe wirken außerdem hautstraffend, antibakteriell und helfen, wie eine wissenschaftliche Studie über die thermophysikalische und biochemische Wirkung des Grambower - Hochmoors auf kinderlose Paare zeigt, auch bei Unfruchtbarkeit. Bei einer Moorpackung wird der Körper mit Moorerde bestrichen und eingepackt. Es entsteht bis zu siebenmal so viel Wärme wie bei einem Wasserbad und die Stoffwechselproduktion wird um zehn Prozent gesteigert. Warme Moorbäder und Moorpackungen helfen vor allem bei Arthrose. Bei Teil- oder Ganzmoorbädern sollte man allerdings beachten, dass die Herzleistung stark erhöht wird. Patienten mit Herzerkrankungen sollten vorher über die möglichen Risiken mit ihrem Hausarzt sprechen. Bei entzündlichen Gelenkschmerzen wird das Moor in kaltem Zustand auf die meist überwärmten und geschwollenen Gelenke gelegt. Hilfreich bei Rücken- und Gelenkschmerzen sind Moorkissen, die erwärmt auf die betroffenen Stellen gelegt werden. Sie können ohne Weiteres auch zu Hause angewendet werden.